U22-EM: Schneider/Wüst gewinnen Bronzemedaille

U22-Europameisterschaft

Rudy Schneider und Mio Wüst feiern bei den U22-Beach-Volleyball-Europameisterschaften ihren bisher größten Erfolg - und lassen im Spiel um Platz drei ihre deutschen Teamkollegen hinter sich.

Wieder Edelmetall für Deutschland

Rudy Schneider und Mio Wüst haben bei der U22-Europameisterschaft im türkischen Izmir überraschend die Bronzemedaille gewonnen. Im kleinen Finale setzten sie sich im deutschen Duell mit 2:0 (21:13, 21:18) gegen Lukas Pfretzschner und Robin Sowa durch, die im vergangenen Jahr noch U22-Vize-Europameister geworden waren. Für Schneider und Wüst ist es der größter Erfolg ihrer noch jungen Karriere.

Dabei hatte das Duo erst in der vergangenen Woche zum ersten Mal gemeinsam trainiert. “Deswegen war es schwer einzuschätzen, wie weit es für sie gehen kann”, sagt Kersten Holthausen, der seit Anfang September Stützpunkttrainer in Berlin ist und vor Ort für die Herren-Teams zuständig war. “Das war eine tolle Leistung.” Schneider hatte schon bei den Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand auf sich aufmerksam gemacht, bei denen er gemeinsam mit Moritz Klein den fünften Platz belegte.

Obwohl Sowa und Pfretzschner den Vorjahreserfolg nicht wiederholen konnten, wertet Holthausen auch den vierten Platz nicht als Rückschritt: “Sie haben im Turnier wahrscheinlich sogar den besten Beach-Volleyball gezeigt, aber leider nicht mit der Konstanz, die es braucht, um so ein Event dann auch zu gewinnen. Dennoch haben sie toll gespielt.” Überhaupt fällt das Fazit des Trainers sehr positiv aus: “Für uns war es wichtig, ob die Jungs die Qualität, die sie im Training zeigen, auch im Turnierverlauf auf das Feld bekommen. Das haben sie über weite Strecken geschafft. Hätte mir vor dem Turnier jemand gesagt, dass wir mit zwei Teams im Halbfinale stehen, hätte ich das sofort unterschrieben.”

Ein Highlight für die Persönlichkeitsentwicklung

Im Vorfeld hatte es noch auf der Kippe gestanden, ob der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) seine Athleten und Athletinnen zur Meisterschaft schickt - die Teilnahme an der U18-EM hatte der Verband mit Rücksicht auf das Hygienekonzept und das Alter der Teams abgesagt. “Für uns war es aber in erster Linie wichtig, dass die Athleten nach der langen Zeit doch noch ein kleines Highlight haben. Die U22 ist die letzte Jugendmeisterschaft, die es gibt, das wollten wir ihnen ermöglichen”, erklärt Holthausen. Der sportliche Wert sei zweitrangig, vielmehr gehe es um Persönlichkeitsentwicklung. Dennoch betont Holthausen das hohe Niveau des Turniers: “Athletisch braucht sich niemand hinter den gestandenen Profi-Teams zu verstecken. Der größte Unterschied liegt in der Konstanz und in der mentalen Einstellung.”

In der Damen-Konkurrenz hatten Svenja Müller und Sarah Schulz als Fünfte die beste Platzierung eingefahren, Anna-Lena Grüne und Chenoa Christ landeten auf dem neunten Platz.  “Alle Mädels haben eine sehr gute kämpferische Leistung gezeigt, in manchen Elementen müssen wir einfach noch arbeiten”, resümiert Alexander Prietzel, Nachwuchstrainer am Bundesstützpunkt in Stuttgart. “Insgesamt haben wir aber eine gute Saison gespielt, hinten raus haben vielleicht etwas die Körner gefehlt.”

Beide Trainer heben die professionelle Einstellung und den guten Umgang mit den Hygieneregeln hervor. “Die deutsche Delegation hat sich vielleicht als einzige Nation wirklich sehr strikt an die Maßnahmen gehalten”, sagt Holthausen. Prietzel ergänzt: “Wir sind nach Russland das zweitbeste Land. Wir haben unsere Aufgaben gut gemacht.”

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