Nichts ist mehr planbar

Turnierkalender

Ein vorläufiger Turnierkalender zeigt, was der Internationale Volleyball-Verband (FIVB) für das kommende Jahr vorsieht. Bei der Planung hilft das aber nicht: Zu viele Fragen bleiben offen.

Insgesamt zehn Events angedacht

Wie auf eine Saison vorbereiten, von der weiterhin völlig unklar ist, ob und wie sie stattfinden kann? Vor dieser Herausforderung stehen gerade diverse Beach-Profis. Derzeit steht ein Turnierkalender mit zehn Events bis zum Abschluss der Olympia-Qualifikationsphase am 14. Juni 2021 im Raum. Davon sind zwei als Drei-Sterne-Turniere, der Rest als Vier-Sterne-Event geplant - das wirkt ambitioniert angesichts weltweit geltender Einschränkungen. Wie wird für die Sicherheit der Athletinnen und Athleten gesorgt - vor Ort und auf dem Weg? Werden gegebenenfalls Ein- und Ausreisebeschränkungen umgangen? Was passiert, wenn eine Region just während eines Events zum Risikogebiet erklärt wird? Dazu kommt: Selbst wenn Events im Kalender des Internationalen Volleyball-Verbandes (FIVB) aufgeführt werden, zeigt die Erfahrung der Vergangenheit, dass das nicht zwangsläufig bedeutet, dass sie auch wirklich stattfinden, auch ohne eine Pandemie.

Da sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Bei Karla Borger und Julia Sude sind die langfristigen Planungen deswegen einzig auf Olympia ausgerichtet, den Rest wollen sie von Woche zu Woche entscheiden. “Wir stecken uns so viele kleine Ziele, dass keine Zeit zum Nachdenken und die Motivation hoch bleibt. Es ist gerade unmöglich, dass uns langweilig wird”, betont Borger. Borger und Sude können mit der ungewissen Situation gelassen(er) umgehen: Als Zehnte des Qualifikations-Rankings der Olympischen Spiele können sie ihre Teilnahme bereits relativ sicher planen. Innerhalb einer Saison haben sie es geschafft, eine so gefestigte Partnerschaft aufzubauen, dass es bei allen Auf und Abs schon zu guten Platzierungen reicht - es besteht aber weiterhin Luft nach oben.

Borger/Sude profitieren davon, individuell schon viele Erfahrungen gesammelt zu haben und gestandene Spielerinnen zu sein. “Wir sind auf einer Wellenlänge, was das Spielverständnis angeht, und sind beide eher Typ Gefühlsspielerin. Wir brauchen nicht unbedingt viele Wiederholungen und Struktur, bis wir aufeinander eingestellt sind”, erklärt Sude. Trotzdem war auch Karla Borger überrascht: “Das ging schon erstaunlich schnell, aber dass wir an diesem Punkt ankommen würden, damit habe ich fest gerechnet. Wenn ich mir nicht zu 100 Prozent sich gewesen wäre, dass ich mit Juli nach Tokio fahren werde, wäre ich die Partnerschaft nicht eingegangen.”

Eine ständige Abwägung

Für Spieler, die auf Turniere angewiesen sind, um sich entweder doch noch für die Spiele zu qualifizieren oder sich auf den Continental Cup vorzubereiten, stellt sich die Situation dagegen schwieriger dar. So ist Philipp Arne Bergmann derzeit unsicher, wie er und Partner Yannick Harms am besten vorgehen werden. “Unser Fokus wird wohl eher auf dem Continental Cup liegen, weil wir nicht wissen, wie viele Turniere es überhaupt geben wird”, sagt er. Sollten Events stattfinden können, müssen alle Teams ständig abwägen: Steht das nie völlig auszuschließende Gesundheitsrisiko in einem guten Verhältnis zum möglichen sportlichen Nutzen? “Es geht um viel, aber Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Wir müssen einfach schauen, was geht”, so Bergmann. Der 29-Jährige glaubt nicht, dass Turniere um jeden Preis stattfinden werden. Dafür sei auch die Spielergemeinschaft rund um die Gewerkschaft ibvpa zu stark.

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