Katar nimmt Kleidungsregeln zurück

Protest von Karla Borger und Julia Sude

Die strikten Kleidervorschriften für das Weltserien-Turnier der Frauen in Doha sind zurückgenommen worden. Die Spielerinnen dürfen nun doch im Sportbikini anstatt in Shirt und langer Hose spielen.

Internationaler Druck nach Boykott von Borger/Sude

Beim Vier-Sterne-Turnier der FIVB World Tour in Doha wird es doch keine weitergehende Bekleidungsvorschrift für die Spielerinnen geben. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat der Internationale Volleyball-Verband (FIVB) die Bestimmungen, denen zufolge die Sportlerinnen in Shirts und knielangen Hosen starten sollten, wieder aufgehoben. Den Teams steht damit offen, ob sie in ihren normalen Sportbikinis antreten möchten.

“Nach weiteren Gesprächen hat der QVA bestätigt, dass es keine Einschränkungen für Spielerinnen geben wird, während der Veranstaltung in Doha Standarduniformen zu tragen, wenn sie dies wünschen”, erklärte eine Sprecherin des Weltverbandes dem Nachrichtenmagazin Spiegel und der Nachrichtenagentur dpa. Die FIVB sei der festen Überzeugung, dass Frauen-Beach-Volleyball, wie jede andere Sportart auch, nach Leistung und Einsatz und nicht nach der Uniform beurteilt werden solle.

Zuvor hatten Karla Borger und Julia Sude aufgrund der aus ihrer Sicht nicht akzeptablen Kleidungsregeln ihren Verzicht erklärt. "Unser Sport ist verdammt anstrengend", sagte Borger gegenüber dem Spiegel. "Wir passen uns in jedem Land an, wo wir können. Wir sind dazu auch bereit. Aber du bist da in der Hitze am Triefen, alles ist nass. Wir sind es einfach nicht gewöhnt, bei solchen Temperaturen mit dieser Kleidung zu spielen." Es gehe darum, dass sie in ihrer Arbeitskleidung nicht ihre Arbeit machen könne, ergänzt ihre Partnerin. Der Boykott hatte für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Nun ist der Druck offenbar so groß geworden, dass Katar und sein Volleyballverband QVA nachgeben mussten.

Karla Borger begrüßte im Deutschlandfunk die Entscheidung und bezeichnete sie als "kleinen, aber richtigen" Schritt. Borger und Sude werden dennoch nicht an dem Event in Katar teilnehmen, die Entry List ist bereits geschlossen. In Doha werden damit insgesamt vier deutsche Frauen-Teams am Start sein. Laura Ludwig/Margareta Kozuch, Kim Behrens/Sandra Ittlinger und Victoria Bieneck/Isabel Schneider sind für das Hauptfeld gesetzt, Leonie Körtzinger und Sarah Schneider starten in der Qualifikation. Für das Männer-Turnier sind Julius Thole und Clemens Wickler gesetzt, Robin Sowa und Lukas Pfretzschner wollen sich noch dafür qualifizieren.

Anzeige:

beach-volleyball.de Partner

  • Mikasa
  • Schauinsland Reisen
  • German Beach Tour