Ines Pianka

"Der Wind ist mein Freund"

Ines Pianka, Deutsche Meisterin 2003, verrät ihre ersten Erfahrungen mit dem Wind:

"Das war bei einem Turnier der deutschen Cup-Serie auf Fehmarn. Mein erstes Strand-Turnier, meine erste Beach-Saison überhaupt. Bis zu diesem Turnier hatte ich nur in der Stadt gespielt und hatte daher noch keine großen Erfahrungen bei Wind.

Beim Abschlusstraining am Vorabend des Turniers hatte ich wirklich zu kämpfen! Ich bekam die Bälle überhaupt nicht kontrolliert, es war sehr stürmisch und ich hatte keinen Plan, wie ich den Ball spielen sollte! Was ich zum Glück aber hatte, war eine erfahrene Beach-Partnerin an meiner Seite. Unsere Taktikbesprechung für das Turnier fiel relativ kurz aus und war ziemlich simpel: Ausgangsposition in der Annahme dem Wind anpassen und dann das Spiel ganz flach und eng halten. Wenn gar nichts mehr geht, Ball lang zum Gegner!

Was soll ich sagen, es hat geklappt! Wir sind Dritte geworden! Seit dem Tag hatte ich auch keine Angst mehr vor dem Wind. Man muss nur wissen, wie man mit ihm umgeht, dann kann man mit dem Wind Spiele gewinnen. Denn: Der Wind ist dein Freund!"


Stabiler Sideout auch bei Wind


"Die meisten Spiele entscheiden sich durch Aufschlag und Annahme", erklärt Ines Pianka, "Bei Wind gewinnen beide Elemente noch mehr an Bedeutung. Das Team, welches es schafft, trotz des Windes einen stabilen Sideout und auf beiden Windseiten einen sehr guten Aufschlag zu spielen, wird mit größter Wahrscheinlichkeit den Platz als Sieger verlassen."

Ines verrät, was es zu beachten gibt, damit die Bälle nicht verwehen und dein Spielaufbau auch bei Wind präzise und effektiv wird:

  1. Versuche bei starkem Wind das Spiel in Annahme und Zuspiel noch enger (kurze Ballflugwege = enges Spielkonzept) zu spielen und die Bälle etwas flacher zu
       halten, um das Spiel genauer zu machen. Denn je höher der Ball gespielt wird und je länger die Ballflugwege sind, um so mehr Einfluss bekommt der Wind (Ball
       wird verweht).

  2. Schlägt der Gegner mit Wind auf, wähle deine Ausgangsposition in der Annahme weiter hinten. Erwarte lange Aufschläge, denn es ist schwer mit Rückenwind
       wirklich gute kurze Aufschläge zu spielen.

  3. Schlägt der Gegner gegen den Wind auf, wähle deine Ausgangsposition in der Annahme weiter vorn als normal. Der Wind stoppt die Bälle und dadurch
       kommen die Bälle, vor allem bei Tennisaufschlägen, sehr schnell und sehr kurz. Dadurch hast du sehr wenig Reaktionszeit.

  4. Schlage den Tennisaufschlag etwas höher als normal in den Wind, weil der Wind den Ball drückt und er beim normalen Schlag im Netz landen würde.

  5. Schlägst du mit Rückenwind auf, schlage die Bälle flach übers Netz, damit die Bälle nicht ins Aus getragen werden. Gut geeignet sind Flatteraufschläge.

  6. Die Gegenwindseite ist die „gute Aufschlagseite“. Du kannst mit einem Tennisaufschlag/Topspinaufschlag sehr viel Druck auf deinen Gegner ausüben. Beim
       Tennisaufschlag/Topspinaufschlag bekommt der Ball durch das Abklappen des Handgelenkes eine starke Vorwärtsrotation. Dadurch wird der Ball schnell
       und dreht sehr schnell ins Feld. Der Wind stoppt und drückt den Ball zusätzlich, wodurch er noch schneller und kürzer wird. Für den Annahmespieler ist
       solch einen Ball sehr schwer zu kontrollieren. Deshalb ist es wichtig, bei der Wahl vor dem Spiel die Gegenwindseite zu wählen.


Spiel mit dem Wind

Beach-Academy Headcoach Björn Thönes gibt einige Tricks und Tipps zum Spiel mit Wind.




    Übung zum Training des Spiels bei Wind

Variante 1: Aufschläge mit dem Wind

Ein Team steht in der Annahme. Die Ausgangsposition der Annahmespieler ist einen Schritt weiter hinten als normal. Ein Spieler oder Trainer steht auf einem Tisch im Halbfeld auf ca. 5 Meter und schlägt lange Flatteraufschläge auf das Annahmeteam. Die Annahme wird gerade nach vorne geschoben -– enges Spielkonzept -– und etwas flacher als normal gespielt, damit der Wind den Ball nicht verweht. Der Zuspieler spielt den Pass aus dieser Annahme auch flacher und kürzer als normal. Der Annahmespieler greift an.

Variante 2: Aufschläge gegen den Wind

Auch hier steh ein Team in der Annahme. Doch die Ausgangsposition der Annahmespieler ist weiter vorn, etwa einen Schritt, als normal. Ein Spieler oder Trainer schlägt vom Tisch kurze Topspinaufschläge. Die Annahme wird ebenfalls gerade nach vorne geschoben –- enges Spielkonzept -– und wieder flacher als normal gespielt, damit der Wind den Ball nicht verweht. Der Zuspieler spielt den Pass aus dieser Annahme auch flacher und kürzer als normal. Anschließend greift der Annahmespieler an.

Tipp: Der Zuspieler muss sehr früh seine Ausgangsposition, d.h. zentrale Position in der Feldmitte, für den Pass einnehmen, weil die Annahme flacher gespielt wird. Auch der Angreifer muss schnell nach vorne auf die Ausgangsposition und etwas näher auf den Zuspieler zu laufen, da er einen flachen, kurzen Pass erwartet.

Du willst das trainieren? Die nächsten Camptermine in Urlaubsregionen - und etwas Wind, vielleicht ;)

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