Scouting


Jörg Ahmann, Bundestrainer der U23 Nachwuchsstars, erklärt uns alles Wichtige zum Scouting.




Den Gegner zu analysieren und gleichzeitig konzentriert Beach-Volleyball zu spielen, ist schwer. Deswegen ist es sinnvoll, schon vor dem eigenen Spiel potentielle Gegner zu beobachten.
Für die Analyse bieten sich Turniere mit Gruppenspielen an. Hier hast du oft die Gelegenheit, andere Teams zu beobachten. Ein Blatt Papier oder auch der Sand selber reicht dafür aus.
Folgende Fragen solltest du dir für jeden Spieler stellen:

- Wo nimmt der Gegner gut an, wo nimmt er schlecht an?
- Welche Zuspiele werden nach welchen Annahmen gespielt?
- Welche Angriffsvarianten werden wie oft gespielt?
- Welche Angriffsvarianten werden in Drucksituationen gespielt?
- Welche Angriffsvarianten werden beim Angriff nach Abwehr gespielt?

Zeichne Linien für die Angriffe ein, um bevorzugte Angriffsrichtungen zu finden. Wenn du unterschiedliche Farben zur Verfügung hast, nimm sie für die Endphase des Satzes.



Hier findest du einen professionellen Scoutingbogen um deine Gegner vor oder nach deinen Spielen zu analysieren.

Scouting-Bogen



Spielanalyse

Es ist nur natürlich, dass der Gegner im Spiel sehr häufig einen bestimmten Angriff ausführt. Jeder hat seine Lieblingsschläge, auf die er immer wieder zurückgreift. Bei dem einen ist der Cut, bei anderen ein fester Schlag diagonal. Hast du den Lieblingsschlag gefunden, stellst du deine Taktik so um, dass du diesen Ball verteidigen kannst.

Stell dir vor, der Lieblingsschlag deines Gegners ist der Cut. Dann kannst du dich in der Abwehr schon darauf einstellen (spät Richtung Cut orientieren) oder diesen Ball sogar provozieren indem du einen Schritt Richtung Linie gehst und dich im letzten Moment auf die Cut-Seite orientierst. Selbst wenn der Gegner das bemerkt, ist es deutlich schwieriger darauf zu reagieren und einen Angriff zu spielen, den er seltener verwendet. Die Lieblingsschläge zu entlarven, ist relativ leicht. Schwieriger ist es, Muster und Zusammenhänge im Spiel zu erkennen.

Hier zwei Beispiele:

1. Wehrt der Abwehrspieler erfolgreich ab und greift anschließend an,
    gehen viele Spieler auf den direkten Punktgewinn durch einen
    harten Schlag, meist in die Diagonale.
2. Nach einer schlechten Annahme und einem Zuspiel aus dem Rücken
    erfolgt überwiegend ein Lineshot.

Diese Muster kannst du analysieren und für die eigene Taktik berücksichtigen.

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Hella Jurich, ehemalige Deutsche Meisterin, gibt uns wichtige Tipps um den Gegner zu analysieren.



Tipp: Bei wichtigen Bällen oder in Drucksituationen, greifen Spieler meistens auf Bekanntes zurück. Heißt sie spielen oftmals den selben Angriff. Finde diesen Angriff heraus und du kannst ihn erfolgreich verteidigen.



    Übung zum Training der Analyse des Gegners

Das taktische Verständnis zu erkennen, welche Angriffe der Gegner bevorzugt, kann man mit einer sehr spielnahen Übungsform trainieren.
Ein Team spielt 10 Sideouts (Annahme-Zuspiel-Angriff). Alle anderen Teams wechseln sich alle 2 Punkte ab und spielen gemeinsam gegen das Sideout-Team.
Die Besonderheit: Das Sideout-Team hat jeweils nur zwei Angriffsvarianten, mit denen es punkten darf.
Die Aufgabe der anderen Teams ist es, möglichst schnell diese zwei Angriffsvarianten herauszufinden und eine effektive Taktik dagegen zu entwickeln.

Mögliche Angriffsarten:
- harter Diagonalangriff
- harter Linienangriff
- Cut-Shot
- Line-Shot
- langer, diagonaler Shot
- kurzer Poke hinter das Netz

Diese Übung kann vereinfacht werden, indem statt der normalen Aufschlägen "Dankebälle" gespielt werden.
Sie kann auch erschwert werden, indem jeder einzelne Spieler des Sideout-Teams zwei unterschiedliche Angriffsvarianten auswählen kann.

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